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Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmethoden der Medizingeschichte. Blutegel stehen in Deutschland unter Naturschutz und werden für den medizinischen Einsatz in speziellen Blutegelfarmen gezüchtet. Blutegel gelten in Deutschland als Medizinprodukt und dürfen daher nur einmalig verwendet werden.

 
Wirkungsweise der Blutegel

Die Wirkung der Blutegel erfolgt hauptsächlich durch die in ihrem Speichel enthaltenen Substanzen, die der Blutegel während der Behandlung abgibt. Durch die von ihm während der Behandlung eingebrachten Mittel lindert er vorhandene Schmerzen deutlich, oft sogar bis zur völligen Schmerzfreiheit.

Hirudo im Glas
 
Die Blutegeltherapie lässt sich auf folgende Wirkmechanismen zusammenfassen:
  • Entzündungshemmend
  • Gerinnungshemmend
  • Schmerzlindernd
  • Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes durch Blutverdünnung
  • Anregung des Lymphabflusses
  • Anregung des Immunsystems
  • sanfter, Kreislauf schonender Aderlass
 
Für wen ist die Blutegeltherapie geeignet?

Blutegel können bei vielen Beschwerden Linderung schaffen, weshalb die Einsatzmöglichkeiten vielfältig sind. Der Einsatz der Blutegel wird für jeden Patienten individuell hinsichtlich der Indikationen und Kontraindikationen geprüft.

 
Indikationen
  • Abszesse/ Furunkel
  • Arthritis
  • Arthrose
  • Amputationen (Stumpfheilung)
  • Ataxien
  • Bänderzerrung/ -riss
  • Blutohr
  • Bandscheibenvorfall akut und chronisch
  • Eitrige Wunden
  • Ekzem, Hotspots, Juckreiz ohne Parasitenbefall
  • Entzündungen unterschiedlicher Art
  • Ellbogendysplasie (ED)
  • Gelenkgallen
  • Gelenksdysplasien
  • Hautveränderungen
  • Hämatome
  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Hautveränderungen
  • Kreuzbandriss/-verletzungen
  • Lymphatische Stauungen
  • Leckekzeme/ Ohrekzem
  • Lumbago/ Ischialgie
  • Muskelatrophie/-verletzungen
  • Myogelosen/ Myophatie (Muskelprobleme)
  • Mastitiden (Milchdrüsenentzündung)
  • Nervenentzündungen (Neuralgien)
  • Narbenakut und chronisch
  • Ödeme
  • Operationswunden, OP-Nachsorge
  • Patellaluxation 
  • Rheuma
  • Spondylose
  • Tendinitis/ Tendivaginitis
  • Venöse Stauungen/ Venenentzündungen
  • Wundheilung allgemein
  • Zeckenbisse
 
Kontraindikationen

Die Blutegeltherapie darf nicht angewendet werden, wenn ein Blutverlust möglicherweise nicht kontrolliert werden kann oder zu Komplikationen führen kann. Deshalb Blutegel bei den Folgenden Erkrankungen nicht angewendet werden:

 

  • Anämie (Blutarmut)
  • Arterielle Verschlusstörungen
  • Blutgerinnungshemmende und Blutverdünnende Medikamente wie Marcumar, Heparin und Quecksilberhaltige Medikamente  
  • Blutgerinnungsstörung/ Bluter
  • Bakterielle Hautentzündung/ Erysipel

 

  • Diabetes mellitus – relative Kontraindikation
  • Fieber
  • Histaminallergie
  • Infektionserkrankungen
  • Leukämie
  • Magengeschwür (Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni)
  • Maligne Tumore (Hauttumore)
  • Schlechter Allgemeinzustand (Kachexie)
  • Schmerzmittel wie bspw. Rimadyl und Aspirin (3 Tage vor Behandlung absetzen!)
  • Trächtigkeit
 
Wie ist der Ablauf der Behandlung?

Vor der eigentlichen Behandlung erfolgt ein ausführliches Vorgespräch in dem die Indikationen und Kontraindikationen sowie der Behandlungsablauf mit ihnen durchgesprochen werden. Wenn eine Blutegeltherapie für ihren Hund in Frage kommt, wir ein Termin hierfür vereinbart und die Blutegel bestellt.


Vorbereitung Ihres Hundes

Schmerz- und/oder blutverdünnende Medikamente müssen drei Tage vor der Blutegeltherapie abgesetzt werden. Da der Egel sehr stark auf duftende und insektenabwehrende Mittel reagiert, darf vor der Behandlung keine Zecken- und Flohmittel verabreicht worden sein. Auch auf die Anwendung von Shampoo ist im Vorfeld abzuraten.


Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung ist abhängig davon, wie lange die Blutegel saugen. Wenn der Egel gebissen hat, warten wir bis er den Saugvorgang selbstständig beendet und abfällt. Erfahrungsgemäß dauert der Saugvorgang, je nach Egel, zwischen 30 - 90 Minuten, wobei kleinere Egel meistens etwas schneller saugen als große Egel.

Manchmal dauert es ein wenig bis die Egel nach dem ansetzen beißen und manchmal schlafen die Egel beim Saugvorgang ein, wodurch sich die Dauer der Behandlung verzögern kann. Aus diesem Grund planen wir immer 2 bis 2,5 Stunden für die Blutegelbehandlung ein.


Ansetzen der Blutegel und die Nachblutung

Die Anzahl der Egel richtet sich nach der Größe des Patienten und der Art der Erkrankung. Ein rasieren des Felles ist meistens nicht nötig. Nachdem die Egel mit den saugen begonnen haben, dürfen sich die Tiere auch ruhig im kontrollierten Rahmen bewegen. Haben die Egel genug getrunken, lassen sie sich abfallen. Mit dem Loslassen beginnt die erwünschte und wichtige Nachblutung. Die Nachblutung ist ein leichter aber beständiger und im Rahmen der Therapie erwünschter Blutfluss, der einige wenige bis zu 24 Stunden andauern kann. Das Blut der Nachblutung ist durch den Egelspeichel stark verdünntes und mit Sauerstoff angereichertes hellrotes Blut.

 

Zur Wundversorgung ist ein locker angebrachter Wundverband vorgesehen. Da die Blutung nicht vorzeitig gestoppt werden soll, darf kein Druckverband angelegt werden. Am besten ist es, wenn die Wunde offen bleibt und nur eine saugfähige Wundauflage angebracht wird um das Blut aufzunehmen um Verschmutzungen an Möbeln oder Teppichen zu vermeiden. Sollten Sie trotzdem unsicher sein oder Fragen haben, können sich mich in den ersten 24 Stunden nach der Blutegelbehandlung jederzeit telefonisch kontaktieren.


Wirkung der Blutegelbehandlung

Die Reaktion der Tiere auf die Blutegelbehandlung ist individuell unterschiedlich. Bei vielen Hunden tritt unmittelbar nach der Behandlung eine deutliche Besserung der Beschwerden auf. Bei anderen Tieren dauert es evtl. einige Tage bis eine Besserung bemerkbar ist. Die Zeitspanne der positiven Wirkung der Blutegeltherapie ist ebenfalls unterschiedlich. So kann die Linderung der Beschwerden über Wochen und Monate anhalten oder auch nur wenige Tage.
In solchen Fällen kann eine Wiederholungsbehandlung angezeigt sein, durch die sich die Wirkung der Blutegel erfahrungsgemäß verbessert.

Bei akuten Prozessen reicht oftmals eine einzige Behandlung aus. Bei chronischen Erkrankungen sollte die Behandlung ggf. nach 2-3 Wochen wiederholt werden.


Abheilen der Bisswunde

Rund 20 Stunden nach der Behandlung tritt die Wundheilung ein. Dies beinhaltet, dass die Wunde anfängt zu verkrusten. Da die Durchblutung rund um die Bisswunde jedoch noch ca. 1-3 Tage erhöht ist, kann sich ein leichter Juckreiz einstellen, jedoch bedeutet dies auch, dass sich die Nachwirkung durch verbesserte Zellernährung und Entgiftung verlängert.

 

 

Leider ist die Blutegeltherapie durch das neue Tierarzneimittelgesetz seit dem 28.01.2022 nur noch auf tierärztlicher Verordnung und Behandlungsanweisung möglich.

BZT

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